Frauke Ludowig - Lifestyle-Insider.com

Frauke Ludowig

INTERVIEW

Sie ist das Gesicht des Starmagazins "Exclusiv" von RTL, erfolgreiche TV- und Event-Moderatorin sowie Werbegesicht vieler namhafter Kampagnen. Uns verrät sie, wie sie zum Fernsehen kam und wo sie privat gerne essen geht.

Foto: MG RTL D / Margaretha Olschewski

Foto: MG RTL D / Margaretha Olschewski

Foto: MG RTL D / Margaretha Olschewski

Foto: MG RTL D / Margaretha Olschewski

13. November 2018

Ich freue mich sehr, dass wir uns anlässlich der Remus-Lifestyle-Night hier im Hotel Llaut auf Mallorca zum Interview treffen. Seit 1994 sind Sie der Kopf des Star-Magazins „Exclusiv“ auf RTL. Im Rahmen der Sendung begleiten Sie das „Who is Who“ der internationalen Society und entlocken den Promis ihre intimsten Geheimnisse. Wie hat alles begonnen?

Nach dem Abi habe ich ganz klassisch eine Ausbildung bei der Bank gemacht. Meine berufliche Leidenschaft galt aber immer schon den Medien. Ich habe dann volontiert, war beim Radio und schaffte schließlich den Sprung zum Fernsehen - als Reporterin bei RTL. Damals hatte der Sender einen vakanten Sendeplatz um 18.30 Uhr und keiner hatte eine Idee. Der heutige RTL-Chef Frank Hofmann und ich waren damals schon eng befreundet. Wir überlegten uns mit einigen Kollegen, was in Deutschland noch fehlte - und so war das Format geboren. Ähnliche Sendungen gab es bereits in Amerika, aber würde das in Deutschland funktionieren? Wir versuchten es! Es gab damals auch kaum Quotendruck, wir sendeten einfach. Da ich mir das Format ausgedacht habe, stellte sich die Frage nicht, wer moderiert. Heute mache ich das immer noch mit der gleichen Freude. Ich bin mittlerweile so etwas, wie eine eigene Marke: Wenn mich zum Beispiel der Marcel Remus als Moderatorin für sein Event bucht, dann holt er sich automatisch das Celebrity-Thema ins Haus.

Manche Persönlichkeiten begleiten Sie schon fast drei Dekaden. Wird es mit der Zeit leichter, an die Promis heranzukommen?

Das ist ganz unterschiedlich und hängt davon ab, wie viel der Star von sich preisgeben möchte. Götz George oder Herbert Grönemeyer wollten nie etwas Privates erzählen. Und dann gibt es Leute, die möchten das! Das kann jeder steuern.

Welcher Promi versteht es Ihrer Meinung nach am besten, mit den Medien zu spielen?

Viele Prominente würden jetzt sagen: Ich spiele nicht mit den Medien! Aber wer clever und lange im Geschäft ist, der arbeitet mit den Medien. Barack Obama zum Beispiel war ein Meister und der erste US-Präsident, der über seine mediale Präsenz solche Sympathiewerte erzielte: Er tanzte in Talkshows, spielte in Videos mit. Lady Diana hat es ebenso gut verstanden. Allerdings stellte sie sich immer als Opfer dar. Auch Heidi Klum ist in der Hinsicht perfekt: Sie sieht nicht nur grandios aus, sie weiß genau, wie sie mit den Medien spielt. Man muss das aber auch privat wollen, wenn der Papparazzo vor der Tür steht! Abstellen kann man das sofort. Boris Becker konnte es auch, nur will er das heute nicht mehr hören. Besenkammeraffären gehören eben genauso zu ihm, wie der Sieg in Wimbledon. Er lebt auch in Teilen davon, würde es aber nie zugeben.

Sie schaffen es bestens, anderen Infos heraus zu kitzeln und bleiben doch selbst privat sehr restriktiv. Ist das schwierig?

Nein, im Gegenteil! Wenn ich nicht möchte, dass Papparazzi vor meiner Haustür stehen, dann steht da auch keiner! Jeder, der sich für mich interessiert, weiß: Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder und glücklicherweise Eltern, die noch leben. Wir sind eine tolle Familie, haben aber auch mal Streit. Wenn ich nicht möchte, dass das in der Bildzeitung steht, dann weiß ich das auch zu verhindern. Viele machen ein riesen Trara daraus: Es kommt die Polizei nach einem Streit, der Umzugswagen steht vor der Tür. Das hat alles einen Grund!

Welche News hat für Sie Sprengkraft?

Wenn wir schnell reagieren müssen: Zum Beispiel der Unfall von Lady Di oder als Michael Jackson starb. Da wird dann sofort die Sendung umgeworfen und Sondersendungen gehen in Produktion. Im täglichen Betrieb geht es hingegen um Trennungen, neue Lieben, Affären – passiert etwas Unvorhergesehenes oder stirbt ein großer Promi, hat das Sprengkraft. Die Leute schauen dann gezielt Exclusiv, weil sie noch mehr Infos wollen.

Sie kramen gerne mal in alten Fotokisten und posten auf Instagram alte Schnappschüsse aus Zeiten, in denen es noch keine sozialen Medien gab. Welcher ist Ihnen der liebste?

Mein Instagram-Profil hat 180.000 Follower und das ist schon eine Währung! Es gibt viele Schnappschüsse, die ich mag: Kinderbilder zum Beispiel oder alte Bilder mit Promis.

Gibt es Beiträge aus der Sendung, die Sie im Nachhinein bereuen?

Man überlegt manchmal, ob man nicht anders an eine Thematik hätte heran gehen können. Aber bereuen? Nein! Es gibt Geschichten, die Grenzen überschreiten würden. Wir entscheiden uns auch immer Mal wieder gegen solche Details und halten die Bilder unter Verschluss. Heutzutage werden uns vermehrt Dinge angeboten, wo ich sage: Das mache ich nicht! Es hat nun mal jeder ein Mobiltelefon und kann schnell abdrücken.

Welche Persönlichkeit hat Sie im Laufe Ihrer Tätigkeit am meisten fasziniert?

Da gab es viele. Eines meiner ersten großen Specials war mit Arnold Schwarzenegger: Ein Bodybuilder aus dem kleinen Österreich geht nach Amerika und schafft es tatsächlich! Das sind Geschichten, die mich faszinieren. Ich habe auch einmal ein langes Porträt mit Michael Schumacher gemacht - da denke ich heute oft daran zurück. Dass ich solche Dinge machen durfte, weiß ich zu schätzen. Als Reporterin interessierten mich hingegen auch die Abgründe, tragische oder außergewöhnliche Geschichten und Ereignisse. Doch wenn etwas zu traurig wird, ist das nichts für mich. Daher mache ich heute hauptsächlich gute Geschichten.

Was ist Ihr persönliches Erfolgsgeheimnis?

Fleiß! Wenn etwa Praktikanten zu mir kommen und sagen, sie möchten einmal genauso berühmt sein, dann schicke ich sie heim! Der Antrieb kann nicht von der Berühmtheit kommen. Ich habe auch ein gewisses Gespür für Themen und bin authentisch. Gerade vorhin habe ich etwa ein Bild mit meinen wilden Seefahrerhaaren von gestern gepostet. Natürlich schreibt dann wieder einer drunter: „Wie siehst du denn aus?“ Das ist mir egal - ein Gewinn des Alters. Ich denke mir: „Machste einfach!“ Meine Kinder meinen tatsächlich, dass ich die schönste Frau der Welt bin. Die sagen das nicht nur! Und das ist für mich das schönste Kompliment.

Apropos: Ihr Beauty-Geheimnis?

Ich bin keine Beauty. Wenn ich aus dem Wasser komme, sehe ich nicht aus wie Sylvie Meis, sondern wie jede andere Frau auch. Privat lasse ich mich auch mal gehen und laufe gerne in Jogginghosen herum. Genauso macht es mir auch Spaß, mich für einen Abend wie heute zurecht machen zu lassen. Was ich allerdings vor ein paar Monaten für mich entdeckt habe, sind die Kollagen-Ampullen von Elasten. Das ist mein Beauty-Geheimnis von innen. Schmeckt gut und meine Haut ist seither viel glatter.

Thema Fashion: Haben Sie einen Lieblingsdesigner?

Ich mixe gerne: Kaufe ein teures Teil und kombiniere mit Günstigem. Wir sind sechs Tage die Woche auf Sendung, hinzukommen Veranstaltungen wie diese: Ich kann mich modetechnisch wirklich ausleben.

Sie waren oft für Homestorys in den privaten Wohnzimmern der Stars. Wo war es am Extravagantesten?

Ganz klar: bei Sigfried und Roy. Die lebten in einem Schlösschen mitten in Las Vegas, alles war total verkitscht mit Tieren und bayerischem Nippes. Sehr faszinierend. Etwas Vergleichbares habe ich nicht gesehen. Richtig toll fand ich es zum Beispiel bei Pamela Anderson in Malibu. Die wohnt fantastisch, alles sehr clean und doch weiblich!

Jetzt sind wir schon nahe an den Oscars dran. Ihr Highlight des Jahres?

Absolut! Ich freue mich immer darauf, einmal im Jahr nach L.A. zu fliegen und den Flair zu spüren. Die Oscars selbst haben da weniger Bedeutung für mich, aber die Stimmung ist Wahnsinn. Ich war einmal vier Wochen nach den Oscars drüben, um Thomas Gottschalk in Malibu zu treffen. Da taucht man dann kurzzeitig in eine ganz andere Welt ein.

Gab es eine Oscar-Nacht, die Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?

Als Florian Henckel von Donnersmarck den Oscar für „Das Leben der Anderen“ gewann. Das war eine tolle Stimmung. Wir warteten bis 4 Uhr morgens auf der deutschen Party auf ihn. Ich bin vorher fast eingeschlafen, habe ihn aber trotzdem noch interviewt.

Hotspots in Los Angeles?

Ich bin kein großer Bargänger dort und arbeite von der Ankunft bis zum letzten Tag. Kulinarisch verlasse ich mich auf einen befreundeten Kollegen, der vor Ort lebt. Eine super Bar hat das Sunset Marquis-Hotel: schummrig und richtig cool. Ich esse gerne Burger und jedes Jahr macht wieder eine neue Kette auf: Ein Muss für mich! Sushi-Fans empfehle ich das Nobu in Malibu mit Blick auf den Pazifik.

Und Hotels?

Das Mondrian kann man heutzutage fast nicht mehr bezahlen. Ich mag das Beverly Wilshire, wo Pretty Woman gedreht wurde und das schon erwähnte Sunset Marquis. Hier stieg Jennifer Aniston nach der Trennung von Brad Pitt eine Weile ab.

Und was ist Ihr persönlicher Lieblingsfilm?

Natürlich Dirty Dancing!

Welche Frage würden Sie Prominenten nicht mehr stellen?

Da gibt es keine! Ich stimme Fragen im Vorfeld mit dem Management ab und respektiere das.

Stichwort: Management hinter dem Star…

Oft eine „good guy, bad guy“-Situation. Beim Interview mit Heidi Klum ging es mal um einen Mascara, den sie beworben hat. Es sollte nur Mascara-Fragen geben. Dann fragte ich sie, ob ihre Kinder sie lieber geschminkt oder ungeschminkt mögen - und das Management ging dazwischen, als wäre ich nicht ganz sauber. Heidi Klum hat nichts gesagt. Das ist alles so abgesprochen Der Star wird positiv dargestellt, das Management hat den schwarzen Peter.

Gibt es jemanden, den Sie gerne noch interviewen würden?

Ich möchte nicht vermessen klingen, aber ich habe fast schon jeden interviewt. Elle MacPherson von der heutigen Veranstaltung habe ich auch schon vor einigen Jahren befragt. Leider muss ich Interviews ab und zu aus Zeitgründen ablehnen. Aber derjenige, der eine gute Geschichte hat, den treffe ich auch gern!

Und Ihr Lieblingsinterviewpartner?

Liz Hurley. Ich kenne sie schon sehr lange und sie ist oft auf Veranstaltungen, die ich moderiere - eine Frau mit wahnsinniger Internationalität. Die weiß genau, was sie erzählt.

Was sind Ihre privaten Reise-Hotspots?

Da ich beruflich sehr viel in der Welt unterwegs bin, bleibe ich tatsächlich gerne in Deutschland oder Österreich. Ich fahre in die Berge, an die Nordsee und liebe meine niedersächsische Heimat, wie etwa das Steinhuder Meer.

Haben Sie Lieblingsrestaurants in Deutschland?

Erst kürzlich war ich ihm Hotel Überfahrt am Tegernsee und habe im Sternelokal von Christian Jürgens ganz hervorragend gegessen. Ein weiterer Tipp: Das Sternerestaurant Aqua in Wolfsburg. Ich mag aber auch ganz einfache gute Curry-Wurst-Buden.

Zu guter Letzt: Gibt es eine Frage, die ich nicht gestellt habe, die Sie aber gerne gehört hätten?

Ja, wie lange ich das noch mache? Solange es mir Spaß macht und sich richtig anfühlt.

Liebe Frauke Ludowig, herzlichen Dank für dieses interessante Gespräch!

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