Jürgen Bestian - Lifestyle-Insider.com

Jürgen Bestian

INTERVIEW

Er liebt Uhren, deren komplexe Mechanik und den leisen Luxus. Wir sprachen mit dem General Manager Northern Europe der Schweizer Uhrenmanufaktur Jaeger-LeCoultre.

15. Juni 2018

Herr Bestian, Sie sind seit vielen Jahren mit der Marke Jaeger-LeCoultre verbunden. Wie hat diese „Liebe“ begonnen?

Ich persönlich habe zum 1. Februar 1990 angefangen. Mein Schwiegervater holte mich damals ins Unternehmen, um die Marke vom Standort Pforzheim nach Nürnberg umzuziehen. Ursprünglich war das Engagement nur auf ein bis zwei Jahre angelegt. Wir wollten erst sehen, ob die Konstellation Schwiegersohn-Schwiegervater funktioniert. Es wurden letztlich 13 gemeinsame Jahre. Im Herbst 2003 verabschiedete sich mein Schwiegervater in den Ruhestand. Seither leite ich die Marke in Deutschland, Österreich und den osteuropäischen Ländern.

Lange Zeit waren Sie Vertriebs- und Marketingleiter, heute sind Sie General Manager. Was macht für Sie die Marke aus?

Leiser Luxus. Das trifft die Mentalität der Marke am besten und passt auch zu mir als Person. Ich persönlich brauche nichts Auffallendes, für mich zählen die inneren Werte - ebenso wie bei Jaeger-LeCoultre.

Was zählt zu diesen inneren Werten?                                     

Unsere Manufaktur. Wir sind in der Lage, alle Fertigungsprozesse einer Uhr inhouse selbst durchzuführen. Egal, ob es ein kleines Rad, das Gehäuse oder sogar ein Ziffernblatt ist. Das ist unsere Stärke! Jaeger-LeCoultre hat in der fast zweihundertjährigen Firmengeschichte über 400 Patente angemeldet und investiert permanent in neue Produkte und technische Innovationen.

Das spricht wiederum für die Qualität. Leiser Luxus war Ihr Stichwort – wie haben Sie diesen in den vergangenen 25 Jahren wahrgenommen?

Ich möchte noch weiter zurückgehen, in die 70er-Jahre mit der Quarzkrise. Damals wollten Konsumenten nur „gangenaueste Uhren“ - und das konnte ausschließlich ein Quarzuhrenwerk leisten. Erst Anfang der 80er-Jahre folgte die Renaissance der mechanischen Uhr. Speziell Männer fanden, dass man sich mit einer mechanischen Uhr doch anders darstellte, als mit einer Quarzuhr. Jaeger-LeCoultre war zu diesem Zeitpunkt, wie viele andere große Uhrenmarken, kurz vor dem Konkurs. VDO Automotive kaufte Ende der 70er-Jahre große Anteile der Firma und belebte sie wieder. VDO als Bordinstrumentehersteller hatte thematisch eine enge Verbindung zur mechanischen Uhrmacherkunst. Wir haben zu der Zeit viele andere Dinge produziert, um unsere Kapazitäten auszulasten: Einzelteile von Füllfederhaltern oder zahnmedizinisches Equipment zum Beispiel. Mitte der 80er-Jahre haben wir wieder ausschließlich Uhren hergestellt - allerdings auch für andere Marken. Erst seit Beginn des 21. Jahrhunderts ist unsere Produktion wieder zu 100 Prozent mit eigenen Uhren ausgelastet.

Ist das nicht schwierig, gleichzeitig Uhrenwerke für die eigene und andere Marken herzustellen?

Natürlich ist das für die Manufaktur nicht leicht. Man steht schließlich mit den eigenen Uhren im Wettbewerb. Im 19. Jahrhundert fand man Uhrwerke von Jaeger-LeCoultre in fast jeder Luxusuhr. Wir haben damals schon das Innenleben für große Marken gestellt. Die konnten als Lieferant des Königs, Kaisers oder Zaren ihren Ruf etablieren. Jaeger-LeCoultre war stets im Hintergrund. Als dann Mitte der 80er-Jahre die mechanischen Uhren ihre Renaissance erlebten, haben wir zunächst bestehende Uhrwerke in die Gehäuse eingebaut. Der Erfolg spülte Geld in die Kassen, so dass das Unternehmen fortan wieder in die Entwicklung von Innovationen investiert hat: zum Beispiel in die „Le Grand Réveil“, die 1989 auf den Markt kam - eine automatische Uhr mit ewigem Kalender und Weckfunktion. Eine solche Kombination gab es bis zu dem Zeitpunkt noch nicht.  Für Jaeger-LeCoultre war es der Durchbruch. 1991, zum 60-jährigen Jubiläum der „Reverso“, fasste auch dieses Modell richtig Fuß am Markt. Heute sind wir im Segment eckiger Uhren ein wichtiger Anbieter und die „Reverso“ ist eine wahre Ikone in der hohen Uhrmacherkunst.

Man sagt die „Reverso“ wurde für den Polosport erfunden?

Ja, tatsächlich entstand der Gedanke zu dieser Uhr in Indien, beim Polospiel von englischen Offizieren. Das Spiel ist in Zeitabschnitte von acht Minuten aufgeteilt - in so genannte Chukkas. Heute findet man auf jedem Polofeld eine Uhr, die herunterzählt. Damals gab es das noch nicht. Der Polospieler musste seine Uhr am Arm lassen, um zu wissen, wann es Zeit für die Pause war. Doch da es damals noch kein bruchsicheres Glas gab, hat die Uhr Stöße oder Schläge, z.B. von Bällen,  im Laufe eines Spiels oft nicht unbeschadet überstanden. So ist die Idee entstanden, eine Uhr mit drehbarem Gehäuse zu entwickeln. Jaeger-LeCoultre hat den Ingenieur René-Alfred Chauvot beauftragt, der dieses Wendegehäuse entworfen und patentiert hat.

Sie engagieren sich daher im Polosport?

Richtig! Erst vor kurzem fand wieder der „Gold Cup“ anlässlich der British Open Polo Championships in London statt, die wir unterstützt haben. In Deutschland unterstützen wir den „Couples Cup“ auf Schloss Tagmersheim - ein Fun-Turnier für polospielende Paare, das auch viele Fürsten anlockt, die Deutsche Beach Polo Meisterschaft am Timmendorfer Strand sowie das Polopicknick in Münster.

Wir haben jetzt einiges über die Geschichte von Jaeger-LeCoultre gehört. Lassen Sie uns in die Gegenwart springen. Was gibt es 2016 Neues?

Wir feiern dieses Jahr das 85. Jubiläum der „Reverso“. Ein Anlass, um das Modell mit einem ergonomischen Gehäuse, einem noch feiner verarbeiteten Ziffernblatt sowie einem automatischen Uhrwerk weiter zu veredeln. Damit erreichen wir eine Zielgruppe, die großen Wert auf die Alltagstauglichkeit einer Uhr legt. Umsatztechnisch spielen wir 2016 wahrlich global. Als Teil der Richemont-Familie profitieren wir von deren weltweiter Distribution. Vor 20 Jahren verkaufte sich Jaeger-LeCoultre nur in Frankreich, Italien, Deutschland und ein wenig in Nordamerika und Asien. Heute ist China ein wichtiger Markt für uns - wenn auch ein ganz anderer: Dort kaufen nur wenige eine eckige Uhr. Warum, weiß ich nicht. Jedenfalls konzentrieren wir uns dort auf runde Modelle. Die Linie „Master“ trifft genau den Geschmack der Asiaten. Auch mit der Damenserie „Rendez-Vous“ sind wir international sehr erfolgreich.

Vor einiger Zeit gab es ein quadratisches Modell, die „Squadra“. Wird es hier ein Nachfolgemodell geben?

In der Uhrmacherei ist nichts auszuschließen, aber aktuell gibt es keine Planung dafür. Die „Squadra“ hat uns geholfen, den Übergang von  Handaufzug zur Automatik bei einer eckigen Uhr zu schaffen. Doch die Meisten bevorzugen das rechteckige Original der „Reverso“.

Innovationen werden bei Jaeger-LeCoultre großgeschrieben. Sie beschäftigen beispielsweise über 100 Ingenieure, die im Unternehmen an Nachhaltigkeit arbeiten?

Wir konnten unsere Kunden immer schon durch die inneren Werte überzeugen. Zu unserer Kundschaft zählen Rechtsanwälte, Ärzte oder Architekten, die von Berufs wegen ein großes Selbstbewusstsein mitbringen und eine Luxusuhr dezent tragen. Ein Kunde von einem Automobilzulieferer sagte mir einst, wenn er bei einer Automarke mit seiner „Reverso“erscheint, ist das nur positiv für ihn: Entweder sie wird nicht erkannt oder falls doch, dann ist sie ein interessantes Gesprächsthema. Würde er mit einer großen Sportuhr auftauchen, so hieße es gleich: „Wir müssen die Kalkulation überdenken!“

Da sieht man, wie man alleine mit einer Uhr am eigenen Image arbeiten kann. Schlagen wir einen Bogen, zu Ihrer Person. Herr Bestian, was macht Ihnen am meisten Spaß an Ihrer Arbeit?

Der Kontakt zu meinen Kunden, den Juwelieren. Wir haben hier in Deutschland nur einen kleinen Kundenkreis mit 70 Verkaufspunkten. Die Hälfte davon sind Geschäfte der bekannten großen Juweliere, die andere Hälfte ist inhabergeführt. Der enge Kontakt zu meinen Partnern ist mir sehr wichtig. Der Juwelier muss an die Marke glauben und überzeugt sein. Schließlich soll er das Feuer an den Endkunden weitergeben. Dieses Beziehungsmanagement schätze ich sehr. Und mit Österreich und den osteuropäischen Staaten hat die Tätigkeit auch internationalen Flair.

Wo sind Sie in Osteuropa aktiv?

Jaeger-LeCoultre findet man mindestens in allen Hauptstädten. Auch der Tourismus spielt eine große Rolle. In Ljublijana und Zagreb etwa, haben wir einen sehr hohen Touristenanteil. Wo immer Tourismus existiert, müssen wir präsent sein. Immer häufiger übrigens mit eigenen Mono-Brand-Boutiquen.

Sie sprechen das Thema Markenshop an. Es gibt nur wenige Jaeger-LeCoultre Boutiquen?

In Deutschland haben wir derzeit nur eine Jaeger-LeCoultre Boutique in Frankfurt. Hierzulande ist der traditionelle Fachhandel sehr stark: Juweliere bauen sich über Jahre hinweg ihren Kundenkreis auf. Man geht zum Juwelier x oder y. Woanders existiert nicht unbedingt eine solch enge persönliche Bindung zu einem bestimmten Juwelier. Große Flagship-Boutiquen unserer Marke gibt es zum Beispiel in Paris, Genf und London, in Mailand, Rom, New York, Hong Kong oder auch in Beverly Hills.

Wo sehen Sie die Marke in zehn Jahren? Mehr Stores, mehr Branding?

Jaeger-LeCoultre positioniert sich wie viele andere Luxusuhrenmarken pyramidenförmig - nach oben hin immer dünner. Wir konzentrieren uns daher auf größere Geschäfte. Im oberbayerischen Raum waren wir zum Beispiel früher in München, Tegernsee, Rosenheim und Bad Reichenhall vertreten. Heute nur noch in München. Der Kunde fährt gerne in die Großstadt und macht sich dort einen schönen Tag. Das ist das Einkaufserlebnis! Ich glaube, dass wir künftig vielleicht eher mit 55 oder 60 Verkaufspunkten arbeiten werden, statt wie bisher mit 70.

Welchen Tipp geben Sie uns unter dem Gesichtspunkt der Werterhaltung vor der Anschaffung einer Luxusuhr?

Aus meiner Sicht sollte man sich eine Uhr kaufen, die schon seit vielen Jahren im selben Design und auch zukünftig so produziert wird. Damit ist der Werterhalt garantiert. Früher kostete das Einstiegsmodell unserer „Reverso“ 2500 €, heute bereits 5000 €. Es gibt natürlich Käufer, die spekulieren: Sie kaufen ein limitiertes Modell, um es dann ein halbes Jahr später zu einem höheren Preis zu verkaufen. Doch das ist nicht die Regel. Werterhaltung funktioniert langfristig: Letztes Jahr hatten wir durch starke Euro-Kursschwankungen fünf Prozent Preiserhöhung, dieses Jahr bleiben die Preise stabil. Im Schnitt kann man etwa drei Prozent pro Jahr rechnen.

Luxusuhren haben viel mit Emotion zu tun. Spielt das Internet überhaupt eine Rolle?

Der informative Teil des Internets wird immer wichtiger. Aber das Einkaufserlebnis - das möchte der Kunde beim Juwelier oder in der Marken-Boutique genießen und den besonderen Flair vor Ort spüren. Der Kunde kann das Produkt anlegen und fühlen. Ein Premiumprodukt kauft man schließlich nicht jeden Tag. E-Commerce gibt es bei uns zwar auch, aber sehr vereinzelt: Das sind Kunden, die weit entfernt von einem Juwelier leben oder ein ganz spezielles Produkt suchen, das- es beim Juwelier nicht mehr gibt. Ich bin überzeugt, dass der Juwelier auch in 20 Jahren noch Anspruch auf sein Geschäftsmodell hat.

Schwierige Frage: Was ist Ihr persönlicher Favorit von Jaeger-LeCoultre?

Genau die Uhr, die ich gerade am Arm trage: Eine „Master Ultra Thin“ in Weißgold mit ewigem Kalendarium im Stil der 50er-Jahre. Das Kalendarium ist in Form von Zahnrädern bis ins Jahr 2100 programmiert. Man sieht die Größe der Uhr und was dahintersteht. Das ist die Faszination! Wenn man für eine Firma wie Jaeger-LeCoultre arbeitet, dann identifiziert man sich mit dem Produkt und entfacht sein inneres Feuer für die Uhren!

Könnten Sie es vertreten, auch mal eine Uhr eines anderen Herstellers zu tragen?

(lacht) Auch andere Mütter haben hübsche Töchter. Es gibt schon ein paar Uhren von Wettbewerbern, die mir gefallen würden. Aber: Ich komme ständig mit Menschen zusammen, die wissen, wo ich arbeite. Da müsste ich mich laufend erklären…

Sie erwähnen es gerade: Sie kommen viel herum, sind auf Events und treffen interessante Leute. Gibt es eine Persönlichkeit aus ihrem Kundenkreis, die Sie besonders fasziniert?

Wer mich über die letzten Jahre immer wieder fasziniert hat, ist Iris Berben. Sie ist nicht nur eine berühmte Schauspielerin und Präsidentin der Deutschen Filmakademie, sondern engagiert sich auch für die deutsch-israelischen Beziehungen. Es macht immer wieder Spaß, mit ihr über diese Punkte zu sprechen. Sie bezieht gerne Position, ist aber trotz ihres beruflichen Erfolgs äußerst umgänglich, entspannt und authentisch geblieben. Auch Hannes Jaenicke zählt zu diesen Menschen. Er engagiert sich sehr für den Tier- und Umweltschutz und schätzt, was wir im Vallée de Joux für die Umwelt tun. Wie Iris Berben ist auch er ein begeisterter Träger von Jaeger-LeCoultre.

Schön, dass die Marke so eine Verantwortung trägt. Im Luxussegment hat man meist wenig Berührungspunkte mit negativen Aspekten, auch wenn die Unternehmensgeschichte nicht immer leicht war. Ist das ein Grund für das Engagement?

Ja, die Verantwortung spüren wir aus der Unternehmensgeschichte. Wir unterscheiden zwei Engagements: Unsere Unterstützung für die Unesco ist ausschließlich zu diesem guten Zweck gedacht. Da steht kein Produkt dahinter. Ich bin stolz, dass diese Partnerschaft namens „Tides of Time“ seit inzwischen acht Jahren besteht. Auf der anderen Seite steht der Umweltschutz im Vallée de Joux - dem Standort unserer Manufaktur in der Schweiz. Alle Erweiterungen der Manufaktur werden umweltfreundlich umgesetzt. Wir betreiben mittlerweile eigene Buslinien, die unsere Mitarbeiter in die Manufaktur bringen und wir fertigen äußerst umweltbewusst. Auch sauberes Recycling ist uns wichtig.

Themenwechsel: Von der Marke zur Person Jürgen Bestian. Heute ist Ihr Firmensitz in München, Sie sind aber kein gebürtiger Münchener?

Meine Kindheit und Schulzeit habe ich in Köln verbracht. 1986 habe ich meine Frau kennen gelernt, kam nach Nürnberg und lebe seither dort. Bis 2010 war auch Jaeger-LeCoultre in Nürnberg angesiedelt, dann zogen wir zu Richemont nach München. Zwei Drittel unserer Uhrmacher-Belegschaft ist mitgekommen. Ein riesen Glück!

Wie leicht oder schwer ist es heute Arbeitskräfte in diesem Beruf zu finden? Gibt es Nachwuchs?

Leider viel zu wenig! Der Beruf des Uhrmachers steht nicht im Fokus der jungen Leute. Das sollte sich ändern. Denn die, die’s tun, sind begeistert! Ein Uhrmacher kann überall auf der Welt arbeiten, technisch funktioniert es überall gleich! Jedes Jahr zittert die bayerische Berufsschule in Würzburg erneut, ob sie eine Uhrmacherklasse zustande bekommen.

Schade, dass so ein interessanter Beruf vom „Aussterben“ bedroht ist…

Wenn ein Uhrmacher ein Werk zusammenbaut und zum Schluss in die Uhr einsetzt und sie dann anfängt zu laufen, ist das etwas ganz Besonderes! Wie, wenn ein Herz zu schlagen beginnt. Mehrmals jährlich bieten wir Juwelieren und ihren Kunden dieses Erlebnis in unserer „Master Class“: Unter Anleitung eines Uhrmachers zerlegen Uhrenbegeisterte ein Uhrwerk und bauen es wieder zusammen. Wenn man erst weiß, welche Arbeit dahintersteckt, lernt man eine mechanische Uhr richtig zu schätzen.

Apropos Manufaktur: Gibt es die Möglichkeit, die Produktionsstätte in der Schweiz zu besuchen?

Grundsätzlich ja. Einfach so anläuten geht allerdings nicht. Wir empfangen ausschließlich geladene Gäste: Juweliere kommen mit ihren Kunden zu uns oder auch Journalisten auf Pressereise. Vor Ort erhalten die Gäste unvergleichliche Einblicke in den Produktionsprozess. Wir zeigen seltene Kunsthandwerke, wie zum Beispiel Emaillieren, Gravieren oder Einfassen von Diamanten. So kann man nachvollziehen, wie viele Stunden an wahrer Hand-Arbeit in so einer Uhr stecken. Konsumenten fragen oft, worin der Unterschied zwischen einer Uhr für 100 € und einer für 10.000 € steckt. Bei einem Manufakturbesuch sieht man eben diese Detailverarbeitung - die inneren Werte. Und das ist Teil des leisen Luxus.

Vom leisen zum lauteren Luxus, dem persönlichen Lifestyle. Stichwort Champagner: Was trinken Sie am liebsten?

Roederer Champagner mag ich sehr gerne. Und das unabhängig von der Partnerschaft, die wir mit dem Haus haben. Die zwei Marken passen sehr gut zueinander, da auch Roederer stark ins Produkt, statt ins Marketing investiert. Ansonsten trinke ich auch sehr gerne mal Taittinger oder Castellane Rosé.

Haben Sie Restaurant-Empfehlungen für München?

Letztens war ich im Tantris, dort hat es mit sehr gut gefallen. Ansonsten gehe ich auch gerne ins Les Deux.

Und wohin verreisen Sie gerne?

Wir sind begeisterte Kreuzfahrt-Fans und waren mit dem Schiff schon fast überall auf der Welt. Dabei ist die Bandbreite groß: Wir mögen sowohl die legeren und lebhafteren Schiffe, wie die AIDA, aber auch die stilvolleren und eleganteren, wie die Queen Elizabeth oder die MS Europa. Meist entscheiden die Route sowie die Ziele über das Schiff. Ich mag das: Man sieht viel von der Welt, aber muss nicht ständig das Hotel wechseln.

Sie bereisen viele europäische Städte. Was sind Ihre Highlights?

Prag und Budapest sind vom Flair her tolle Städte. Hier hat sich Einiges getan und es gibt viel zu sehen. Was das Lebensgefühl betrifft: Meine Frau und ich lieben Nürnberg - eine Stadt mit Kleinstadtcharakter, überschaubar und dennoch mit allen Vorteilen einer Großstadt.

Herr Bestian, herzlichen Dank für dieses informative Gespräch!

(Anm. d. Red.: Das Interview wurde im Juli 2015 geführt.)

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