Der Trenchcoat - Lifestyle-Insider.com

Der Trenchcoat

FASHION

Jörn Boysen stellt Euch einen absoluten Modeklassiker vor

30. April 2019

Vom Schützengraben auf den Laufsteg

Als Vorbote des Sommers mag ich den Charme des Frühlings. Nicht gerade einfach machte er es mir jedoch lange bei der richtigen Modewahl. So stand ich oftmals zu dick angezogen neben Leuten im Shirt auf der Straße, oder fror, teilweise auch durchnässt, neben Mützen und Schalträgern. Mein erster Trenchcoat war jedoch ein Segen und vertrieb zudem im Nu die Einstellung, er wäre nur was für reifere Herren oder für Kommissare wie Columbo und Co. Als Alleskönner, der jedem Wetter standhalten kann und 1856 als Regenmantel für das britische Militär entworfen wurde, hat er sich zu einem zeitlosen Fashion-Statement entwickelt. Kaum zu glauben, dass der junge Textileinkäufer und Erfinder Thomas Burberry damit den Grundstein für den Mode-Weltkonzern Burberry legte und eine Produkt-Gattung schuf, die noch heute an Stil und Funktionalität kaum zu übertreffen ist.

Ein Klassiker von Burberry

Jedoch war es nicht der Schnitt allein, der den „Trench“ (englische Bezeichnung für Schützengraben) weltberühmt machte, sondern der von Burberry entwickelte und patentierte Stoff "Gabardine". Ein hochwertiges und kompaktes Twill-Garn-Gewebe aus Baumwolle, welches aus über 100 miteinander verbundenen Fäden pro Zentimeter gewebt wird. Hoch innovativ besteht der Stoff - heute wie damals - aus mikroskopisch kleinen Lücken und macht ihn dadurch atmungsaktiv und wasserabweisend zugleich. Ein weiteres Erkennungszeichen des Trenchcoats bildet das im Jahr 1912 patentierte Design „The Tielocken“, wodurch der Mantel sich mit einem Gürtel, und nicht durch Knöpfe schließen lässt. Erst später kamen Schulterklappen, für das Anbringen des Militär-Dienstgrades, die D-förmigen Schnallen, der Regenblende-Schlitz im Rücken und eine zweite Stofflage auf Schulterhöhe zum doppelten Regenschutz hinzu. Das wiederum markante und inzwischen weltberühmte Check-Muster von Burberry entwickelte sich aus dem Innenfutter und wurde erst 1924 nach dem Börsengang als weltweites Markenzeichen eingetragen. 

Ob Ein- oder Doppelreiher, heutzutage hat der Klassiker von Burberry viele Nachahmer gefunden und es gibt ihn in unterschiedlichen Passformen, Längen, Farbvariationen und Mustern. Der honigfarbene Gabardine-Trenchcoat ist nach wie vor der bekannteste und beliebteste, jedoch passt er nicht zu jedem Hautton und kann schnell blass machen. Aber das ist schon alles, was man bei diesem unverkennbaren und schick lässigen Kleidungsstück berücksichtigen sollte!

 

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