Birgit Unger - Lifestyle-Insider.com

Birgit Unger

INTERVIEW

Mit uns spricht die Chefredakteurin des Reise- und Lifestylemagazin "Deluxe Mallorca" über ihre Zeit auf der Sonneninsel, ihre Rückkehr nach Deutschland und ein spontanes Zusammentreffen der Auswanderer-Community im Mandarin Oriental Munich.

03. März 2017

Liebe Birgit, seit zehn Jahren gibst Du das Luxus-Magazin „Deluxe Mallorca“ heraus, bist selbst 1999 mit Deinem damals dreijährigen Sohn ausgewandert. Das hört sich immer toll an, auswandern. Mit welchen Herausforderungen hattest du damals zu kämpfen?

Per se rate ich jedem, der auswandern möchte, die Landessprache zu lernen. Man kommt zwar heute mit Englisch und Deutsch weit auf der Welt. Doch in kleineren Orten, bei Behördengängen oder der Telefonica-Anmeldung muss man doch die Landessprache beherrschen. Das war damals mein erstes Projekt. Ich habe mir ein Langenscheidt-Buch gekauft und habe von der Plaza aus jeden Nachmittag Vokabeln gepaukt - bis ich wenigstens die Basics beherrscht habe. Mallorca hat den großen Bonus, dass dort viele Deutsche leben und man so seine Community ein bisschen mitbehalten kann. Das ist nicht überall gegeben. Ich sage immer, nach Mallorca auswandern ist nicht so richtig auswandern, weil man eben ein bisschen von seiner Kultur behalten kann. Man lernt Deutsche kennen, die dieselben Mainzelmännchen als Kind gesehen haben oder Biene Maja. Da hat man gleich eine Ebene, auf der man miteinander kommuniziert. Die fehlt mit anderen Nationen. Ins Ausland auswandern bedeutet, einen komplett neuen Freundeskreis zu finden, wenig Kontakt zur Familie, auch alleine sein und sich ein neues Umfeld schaffen mit Menschen, die uns nicht über Jahre ans Herz gewachsen sind. Das geht nicht so einfach. Dann ziehen sie zurück in die Heimat und es kommen wieder Neue dazu. Da ist viel mehr Fluktuation, als das jemals in einer deutschen Kleinstadt passieren wird. Man muss dazu schon ein sehr offener Charakter sein und sehr flexibel. Idealerweise auch noch in jüngeren Jahren, da steckt man das besser weg.

Also weißer Sand und türkis-blaues Wasser kompensieren nicht unbedingt die sozialen Kontakte?

Ich will Meer und Strand nicht missen. In meinen 14 Jahren auf Mallorca gab es keinen Tag, an dem ich nicht runter ans Meer gefahren bin und dachte: „Wow, das ist toll.“ Aber natürlich braucht man seinen Freundeskreis. Man hat ein Problem und will jemanden anrufen, oder will sich mal zum Kaffee treffen. Mit wem feiere ich Silvester? Mit wem meinen Geburtstag? Zum Heimatgefühl gehören Freunde.

Du hast 2007 das Magazin „Deluxe Mallorca“ übernommen. Von daher auch nochmal von unserer Seite: Herzlichen Glückwunsch zum 10-jährigen Jubiläum. Wie kam das damals zustande?

Wir hatten damals gerade vor, ein anderes Magazin zu launchen, als uns Deluxe zum Kauf angeboten wurde. Im Team haben wir entschieden, dass es wirklich schade wäre, wenn es  Deluxe nicht mehr gäbe. In einer Nacht- und Nebel-Aktion haben wir es dann beim Notar in Berlin umschreiben lassen. Bedingung war der Druck der halbfertigen Frühjahrsausgabe 2007, mit der ich zum allersten Mal dieses Magazin auf den Markt gebracht habe. Und das ist jetzt wirklich ganz genau 10 Jahre her.

Es hört sich immer so schön an: Deluxe Mallorca, Sonnenschein, Strand. Alles High-Life. Aber dass das mit harter Arbeit verbunden ist, das sehen die wenigstens. Wie kann man sich den Alltag als Herausgeberin eines Magazins vorstellen? Mit welchen Dingen hat man da zu kämpfen?

Die Mehr-Nationalitäten-Frage überlegen sich die wenigstens genau, wenn sie ein neues Projekt starten. Ein Beispiel: Wir haben letzten Sommer zum ersten Mal die „Mallorca Open“ auf der Insel gehabt, wo hochkarätig Tennis gespielt wurde. Die Damen, die weltweit normalweise in Wimbledon gegeneinander antreten, spielten auf Mallorca. Und da hat man sehr deutlich gesehen, dass das Projekt vom Festland Spanien her gelauncht worden ist und der deutsche und europäische Markt überhaupt nicht beworben wurde. Dann hat man sehr enttäuscht festgestellt, dass diese hochkarätige Zielgruppe einfach nicht gekommen ist. An diesem Beispiel sieht man sehr deutlich, dass man sehr offen und global an solche Themen rangehen muss. Und die meisten schaffen das nicht.

Und die täglichen Herausforderungen in der Arbeit mit dem Magazin? Wird man immer nur auf Luxus-Yachten eingeladen, verbringt man seine Zeit in Fünf-Sterne-Hotels und Gourmet-Restaurants?

Ich habe wirklich schöne Tage auf Mallorca erlebt und Dinge gesehen, die man als Tourist wahrscheinlich nie sieht. Tatsächlich sind wir mit großen Yachten rausgefahren und haben uns Villen im mehrstelligen Millionenbereich angeschaut. Aber man darf dabei die Bodenhaftung nicht verlieren. Das Magazin ist viel Arbeit. Wir erscheinen in zwei Sprachen. Wir haben eine Sommersaison, die sehr busy ist und im Winter ruhige Monate, wo die Geschäftsleute dann oft in der Warteschleife für den Frühling sind und sich entspannen.

Dazu kommt die Thematik Print: Magazine müssen sich auf das Zeitalter von Social Media umstellen. Welche Wege gehst Du mit "Deluxe Mallorca", um Dich da zu positionieren?

Ich komme komme von der Ausbildung her aus der Werbung und das hat mir immer sehr geholfen. Denn ich nehme die Positionierung sehr ernst. Will heißen: Deluxe Mallorca fokussiert auf den hochklassigen Tourismusbereich und wir erfinden uns dabei ständig neu. Wir sind früher mit zwei Magazinen am Start gewesen. Print war wahnsinnig wichtig, Online weniger. Mittlerweile haben wir nur noch ein Magazin, das viermal im Jahr erscheint, sind aber im Social Media-Bereich stark gewachsen und machen ein gratis Online-Magazin, das wir international zur Verfügung stellen. Und wir suchen ständig nach Wegen, wie wir über YouTube, Facebook, Twitter oder LinkedIn unsere Leser auch Offprint erreichen können.

Was können Deine Leser in Deinem Magazin erwarten?

Wir fokussieren auf gute Nachrichten und wollen einen Ort der Ruhe schaffen. Alles verändert sich: die Arbeitswelt, Europa, die Welt. Menschen fliegen in der Regel nach Mallorca, um dort zu relaxen. Wenn man nur zwei Wochen im Jahr hat, die man mit der Familie verbringt und endlich mal Zeit für die Kinder hat, will man den Stress nicht mitnehmen. Diese Verantwortung übernehme ich, indem ich Mallorca von der besten Seite zeige. So kann man ganz gezielt gut essen gehen, ein schönes Wochenende verbringen oder Wassersport betreiben. Wir suchen die Perlen aus, um den Leuten eine möglichst schöne Zeit zu ermöglichen.

Es gibt vermutlich zwei Arten von Mallorca-Urlaubern: Wiederholungstäter, die die Insel lieb gewonnen haben und immer wieder kommen und solche, die tatsächlich noch nie da waren – vielleicht, weil sie früher Mallorca mit Ballermann gleichgesetzt haben. Was würdest Du so einem "jungfräulichen" Touristen für eine Woche auf Mallorca raten? 

Eine Lieblingsanekdote von mir: Ein Kunde, der hochwertige Uhren vertreibt, war auf der Insel. Auf dem Weg nach Puerto Portals sagt er zu mir: „Es ist eigentlich schade, dass es auf Mallorca gar keine Fünf-Sterne-Hotels gibt.“ Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits 23 Fünf-Sterne-Hotels auf der Insel. Heute sind es weit mehr. Mallorca überrascht neue Gäste. Das medial gezeichnete Bild von der Playa del Palma hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Mallorca hat viel an Natur zu bieten – die Insel ist nur zu etwa 10 Prozent bebaut. Man kann sehr viel im sportlichen Bereich unternehmen. Wir haben die Berge zum Wandern mit wunderschönen Wegen. Von der Wasserseite aus kann man Mallorca nochmal ganz anders vom Boot aus erleben. Das Freizeitangebot ist enorm und sehr hochwertig.

Gibt es für diejenigen, die schon öfters auf Mallorca waren Neuigkeiten, was sie 2017 auf der Insel erwartet?

Sogar sehr viel Neues: Unsere Frühjahrsausgabe ist gerade im Druck, während wir reden. Hier stellen wir neue Hotels vor: zum Beispiel das Iberostar in Portals Nous. Das Hotel liegt an einer kleinen Bucht und überrascht mit Themen-Zimmern, die wirklich sehr außergewöhnlich sind. Eines davon heißt „Naughty Suite“. Man kann sich darunter bestimmt ein bisschen was vorstellen. Es gibt auch ein Sternengucker-Zimmer und einen Games Room. Mein persönlicher Favorit ist die Spa-Suite zum Relaxen. Ansonsten das neue Restaurant Baiben von Sternekoch Arellano unten im Hafen von Puerto Portals. Das Lokal wurde schön umgestaltet, die Küche ist so hochwertig wie früher, als es noch Tristan hieß, und die Location am berühmten letzten Steg gehört zu den schönsten auf der Insel.

Was sind für Dich persönlich die schönsten Ecken auf der Insel?

Ich bin gar nicht so ein verliebter Strandgänger. Aber ich würde jedem raten, mal mit einem Boot vor Mallorca zu kreuzen: Eine tolle Tour geht von Palma nach Port Andratx. Hier sollte man nachmittags halt machen, in der Villa Italia zu Abend essen und in der Suite oben im ersten Stock mit Meerblick übernachten, bevor es am nächsten Tag wieder zurück geht. Meine persönliche Lieblingsstrecke.

Wie bucht man so einen Bootstrip?

Man kann sich Day-Boote mieten. Im Magazin nennen wir Adressen und bieten auch gerne an, dass Interessenten uns kontaktieren, damit wir das dann weitergeben. Man chartert quasi ein Schiff.

Man kann sich also direkt an Euch wenden und Ihr organisiert vor Ort?

Ja, genau. Wir haben eine Reiseagentur ans Magazin angeschlossen, einfach weil wir sehr viele Anfragen bekommen. Also haben wir das kommerzialisiert und arbeiten jetzt mit einer Reiseagentur, die auch die Versicherung abdeckt - das ist sehr wichtig. Wir buchen für private Gruppen bis 40 PAX: Wochenendtrips, Seminarreisen, Incentives für Mitarbeiter oder Workshops.

Zurück zu Dir als Person:  Würdest du mehr Fünf-Sterne-Hotels auf Mallorca bevorzugen oder lieber eine originäre Finca?  Oder sagst Du, man kann das eigentlich nicht so gegeneinander stellen?

Es müssen bestimmt nicht immer fünf Sterne sein. In all den Jahren, in denen ich Prominente nach ihren Insidertipps auf Mallorca befragt habe, kamen besonders die traditionellen Locations gut weg. Es sind meist die kleinen Fincas „am Ende eines verschlungenen Weges mit diesem Wahnsinnsblick aufs Meer“. Ich bin immer überrascht, wie bodenständig die Prominenten-Tipps sind. Obwohl ich so lange dort gelebt habe, gibt es immer noch vieles, das ich nicht kenne. Ein Blick ins Magazin lohnt: Wir suchen stets tolle Tipps und echte Highlights für unsere Leser von Menschen, die die Insel gut kennen.

Stichwort Persönlichkeiten: Für "Deluxe Mallorca" hast Du viel mit Prominenten zu tun. Gibt es die eine oder andere Persönlichkeit, die Dir nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist?

Unbedingt. Ich bin heute noch nervös, wenn ich Prominente wie Thomas Gottschalk treffe. Mit ihm hatten wir einen lustigen Abend. Er war als Botschafter für Rolls-Royce auf der Insel und wir gingen in Camp de Mar mit ihm essen. Später kam Florian Silbereisen dazu. Das war einer dieser Abende, die man nicht vergisst.

Was wird es 2017 Neues geben, bei Dir und im Magazin?

Wir fokussieren uns stark auf die Zukunft der Verlagswelt. Wo geht die Reise hin? Was gibt es für Angebote und was können wir als nächstes machen?  Ich nehme an Social Media-Workshops teil. Und da ich bisher immer Werbung für andere mache, war es für mich Zeit, einmal ein eigenes Projekt zu launchen, dass ich bewerben kann. Die Show „Höhle der Löwen“ brachte mich zum Nachdenken. Und so habe ich eines meiner Hauptprobleme in Angriff genommen: Nämlich, dass mir Schuhe nie richtig passen. Ich habe eine halbe Größe, 38,5. Viele Schuh-Labels bieten halbe Grössen nicht an. Manchmal kriegt man 38, die sind zu klein. Manchmal 39, die sind zu groß. Also habe ich ein Schuhpad entwickelt, das mir ermöglicht, eine größere Auswahl an Pumps zu tragen. Das Projekt heißt "hearts for heels", das launche ich gerade. Es geht um weiche Herzchen in Pink, die man vorne in die Pumps schiebt - ein Kissen für die Zehen. Damit stehen wir gerade auf Kickstarter zum Crowdfunden.

Damit könnte man also auch einen Spaziergang durch Palma in High Heels sehr gut überstehen. Was ist für Dich persönlich Luxus?

Also ich denke, dass sich der Begriff über die letzten zehn Jahre verändert hat. Flüge sind wieder etwas teurer geworden, man reist nicht mehr ganz so unbedarft. Das haben alle gemerkt, die in der Reisebranche tätig sind. Dinge verändern sich permanent und Luxus hängt nicht unbedingt an fünf Sternen – obwohl ich davor immer meinen Hut ziehe. Was an einem Fünf-Sterne-Hotel alles dran hängt - von der Küche, über das Service-Angebot bis zum Pool, der immer ideal warm sein soll. Ich habe großen Respekt vor diesen Projekten. Mittlerweile hat sich das stark zu einem biologischen Ansatz entwickelt. Ich sehe viele Bio-Projekte auf der Insel, für die ich mich engagiere: Große Fincas von wohlhabenden Unternehmern, die sich einen Lebenstraum erfüllen, Land kaufen auf Mallorca und dann Oliven oder Wein mit Bio-Label anbauen. Das sind wunderschöne Projekte, bei denen es gar nicht mehr ums Geld verdienen geht, sondern darum, nachhaltig Lebensraum zu schaffen und im Kollektiv zusammenzuarbeiten. Ich denke, es bewegt sich zurück zur Natur, zu unseren Werten. Wir schätzen wieder echte Handarbeit, gehen weg vom Computer, hin zu einem gesünderen Leben.

Du bist letztlich zurück nach München gegangen. Was waren Deine Gründe, die Sonneninsel zu verlassen. Und wie schwer war es, sich einzugliedern in Deutschland, bei gefühlt eben keinen 330 Sonnentagen im Jahr…

Zurückwandern ist schwer. Es hat viel Kraft gekostet. Es dauert, bis man wirklich mit allen Fasern angekommen ist. Ich war an einem Punkt, wo ich mich gerne nochmal weiterbilden und etwas Neues anfangen wollte. Ich bin froh, dass ich mir das verwirklicht habe. Es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass ich mir irgendwann eine kleine Finca auf Mallorca zulege und beim Dinner wieder aufs Meer sehe. Aber erst war für mich wichtig, nochmal etwas zu bewegen. Und da bin ich in München genau richtig.

Gibt es für Dich in München Restaurants, die Du empfiehlst?

Also, ich treffe hier viele „Mallorquiner“ in München, die mit mir zusammengearbeitet haben. Das ist toll, weil wir alle das Gleiche erfahren haben. Heute sind wir im Mandarin Oriental zu Gast bei Mike Fuchs, der früher im Mardavall gearbeitet hat. In der nächsten Ausgabe spreche ich mit einem Bekannten, der heute in Wien im Sofitel zu finden ist. Und auch Sternekoch Thomas Kahl kocht jetzt in München. Es gibt viele Quer-Verbindungen. Und das macht es leichter, hier zu sein.

Auch wenn Du jetzt nicht mehr direkt auf Mallorca located bist, bist Du ja trotzdem aufgrund des Magazins sehr oft auf Mallorca. Verrätst Du uns ein paar Traumfincas oder Hotels, in denen Du gerne vor Ort bist?

Ich empfehle sehr gerne das C‘an Estades, weil es einfach alles hat, was eine Landfinca braucht. Urige Zimmer, einen schönen Frühstücksraum und Pool. Es ist ruhig gelegen und man ist trotzdem in zehn Minuten in Portals unten. Kurz: Für das Preis-Leistungsverhältnis eine gute Location. Dann ist das „Lindner“ für Golfer, Sportler und Wellnessgäste eine gute Adresse. Das ist von der Preis-Leistung her vernünftig und bietet viele Annehmlichkeiten. Wenn man wirklich hochgreifen will auf Fünf-Sterne-Luxus, dann gibt es zwei Klassiker: Das St. Regis Mardavall bei Puerto Portals und das Jumeirah Sóller. Interessante Neueröffnungen stellen wir in Deluxe vor.

Es gibt ja auch viele Weingüter auf Mallorca. Was sind Deine Erfahrungen? Kannst Du einen Besuch dort empfehlen?

Ja, unbedingt. Wir haben im letzten Jahr für zehn Unternehmer aus Deutschland eine Weinreise veranstaltet und dabei drei Weingüter besucht -  nicht so sehr aus dem landschaftlichen, mehr aus dem wirtschaftlichen Aspekt heraus. Wir waren bei einem mallorquinischen Öko-Weingut. Das zweite gehört einem deutschen Unternehmer und das dritte Weingut war Es Fangar. Das kann ich absolut empfehlen, man sollte es unbedingt einmal gesehen haben. Es gehört einem Schweizer Unternehmerpaar, das ein Gestüt führt auf dem Privatbesitz, der zu den größten der Insel gehört. Das zweite Weingut, das ich unbedingt empfehlen kann, gehört Professor Dr. Popp, einem erfolgreichen Unternehmer aus Deutschland. Sein Castell Miquel ist landschaftlich schön gelegen, die Statue von Tony Cragg ist einmalig und man wird erstklassig verköstigt. Im Herbst kann man hier sogar an der Weinlese teilnehmen. Man lernt, die Reben zu beschneiden und wie der ganze Prozess danach funktioniert: von der Lese bis in den Kessel. Ein echtes Erlebnis!

Du hast auch so schön über Networking und alte Kontakte gesprochen. Und da wir ja gerade im Mandarin Oriental Munich sein dürfen, freue ich mich sehr, dass ich spontan Executive Assistant Manager Mike Fuchs mitbegrüßen darf. Birgit, erzähl doch mal kurz, wie habt Ihr Euch kennengelernt auf Mallorca?

BU: Mike hat im Fünf-Sterne-Hotel St. Regis Mardavall gearbeitet, wo wir viele Events begleitet haben. Bei Veranstaltungen habe ich ihn oft gesehen und klar, irgendwann kommt man ins Gespräch. Durch Zufall habe ich ihn hier wiedergetroffen - in der Bar 31, wo am 31. immer eine Party stattfindet.

Und was hat Dich, Mike, vom schönen Mallorca nach München verschlagen?

MF: Berechtigte Frage. Ich war drei Jahre auf Mallorca, danach ging es nach Portugal. Insgesamt war ich jetzt zehn Jahre im Ausland und da wurde es Zeit, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Mit dem Mandarin Oriental und der Neugestaltung der Gastronomie kam einfach ein so spannendes Thema und tolles Angebot, dass ich gesagt habe: „Ich komme zurück nach München.“ Und da ich früher bereits in München gelebt habe, war es eine einfache Entscheidung.

Was ist die größte Umstellung, wenn man vom Ausland wieder zurückkehrt nach Deutschland?

MF: Auch wenn es nach Klischee klingt: das Wetter! Egal, ob es jetzt Portugal war, Mallorca oder Kalifornien – die letzten zehn Jahre habe ich immer in tollem Klima gelebt. Insofern war das eine große Umstellung, an die ich mich gewöhnen musste. Alles andere war eher positiv. Also gerade auch von der spanischen Bürokratie her wieder nach Deutschland zu kommen, wo es doch ein wenig geregelter zugeht. Das hat sehr schnell, sehr gut funktioniert. Wir haben Kinder und auch die haben sich schnell eingefunden in Schulen und Kindergärten. Das hat sehr gut geklappt.

Was ist für Dich die schönste Ecke auf Mallorca?

MF: Also es gab tatsächlich mehrere Locations, die mir sehr gut gefallen haben. Ich habe in der Nähe von Sol de Mallorca gelebt und ich fand das da oben einfach traumhaft, muss ich wirklich sagen.

BU: Ich habe da auch gewohnt und kann es sehr empfehlen. Man lebt zwischen Andratx und Palma. Man sitzt aber auf einer Felsenhalbinsel, von wo man auf die beliebte Drei-Finger-Bucht sieht. Dahin kann man joggen, runterklettern, Kaffee trinken. Auf der anderen Seite hat man die kleine Bucht Cala Falco. Da kann man auch hinspazieren.

MF: Es liegt super zentral. Auch Palma selbst hat mir gut gefallen. In der Stadt hat sich viel getan. Was ich immer spannend fand, war an freien Tagen über den Mercat Olivar zu schlendern. Auch wenn du nur einen Tag frei hast, hast du dort einen höheren Erholungswert, als wenn du in der Stadt bist und da zwei Tage frei hast. Ich kam aus Paris damals und da dachte ich: „Furchtbar.“ Und dann auf dieser Insel, das war toll.

Um nochmal darauf zurückzukommen. Wenn man einmal auf Mallorca war und dann wieder in München zurück ist, hat man seine Community und trifft sich immer wieder?

MF: Ohne Frage. Und nochmal, wir haben wirklich viele Gäste, mit denen ich immer zufällig dann auf Mallorca zusprechen komme. Und es ist unglaublich, wie gerade die Münchener Mallorca kennen und lieben. Und das ist natürlich toll, wie schnell man sich da immer austauschen kann. Das finde ich immer sehr nett. Und ich muss wirklich sagen, Mallorca ist nach wie vor für mich und meine Familie ein Ort, an dem ich gerne meinen Lebensabend verbringen würde

BU:  Das habe ich auch gesagt. Wir ziehen jetzt mal weg, aber man kann ja wieder hinziehen.

Liebe Birgit, lieber Mike, herzlichen Dank für dieses interessante Gespräch!

 

 

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