Jule Gölsdorf - Lifestyle-Insider.com

Jule Gölsdorf

INTERVIEW

Sie ist ein echtes Powerpaket, arbeitet als Moderatorin, Journalistin und Buch-Autorin. Uns gibt sie Einblicke in ihr spannendes Leben und verrät, was sie mit Duesenberg Guitars verbindet.

Foto: Marius Ritmeyer

Foto: Marius Ritmeyer

10. August 2018

Jule, Du arbeitest als Nachrichtenjournalistin bei n-tv, moderierst beim NDR, bist Fußball-Fachfrau für DFB-TV und berichtest als Reporterin vom 24h-Rennen am Nürburgring und in Le Mans. Du bist außerdem Buchautorin, hast eine Rennfahrerlizenz und reitest. Ein echtes Powerpaket! Woher nimmst Du die Energie?

Mir macht einfach alles sehr viel Spaß. Ich bin wissbegierig und neugierig. Morgens sehe ich im Fahrstuhl oft Leute, in deren Gesichtern man lesen kann: „Schon wieder Arbeit! Schon wieder Montag!“ Das kenne ich nicht. Ich habe Spaß am Job und das ist ein Riesengeschenk!

Gibt es eigentlich irgendetwas was Du nicht kannst?

Dummerweise kann ich nicht Gitarre spielen…

…und die spielt ja in Deinem Leben durchaus eine Rolle?

Mein Vater studierte Jura, hat sich aber immer mehr für Musik interessiert. Er war kein besonders begnadeter Gitarrist, hat die Schuld aber auf das Instrument geschoben. So fing er an, Gitarren auseinanderzubauen und wurde letztlich Gitarrendesigner. Er hat alles auf eine Karte gesetzt - das war sehr risikoreich und hätte auch in die Hose gehen können.

Heute ist Duesenberg Guitars weltbekannt. Künstler wie Bob Dylan, die Rolling Stones oder Jonny Depp schwören auf seine Gitarren.

Ja, das sind richtig gute Instrumente, deutsche Wertarbeit und ein tolles Design! Einige davon hängen in meinem Wohnzimmer. In gewisser Weise bin ich also mit einer kreativen Leidenschaft für den Job erblich vorbelastet. Mein Urgroßvater war auch Erfinder: ein Lokomotivkonstrukteur, der die „Gölsdorf-Achse“ erfunden hat. Was die besonders gut oder schlecht kann, weiß ich nicht. Aber es muss schon eine große Sache gewesen sein: Immerhin hat man in Wien eine Gasse nach ihm benannt und es gab auch eine österreichische Briefmarke mit „Karl Gölsdorf“.

Wie entstand Deine Leidenschaft für das Fernsehen und den Journalismus?

Ein kreatives Kind war ich schon immer, was meine Mutter mitunter recht anstrengend fand! Geschrieben habe ich auch gerne. Ich war zum Beispiel ein großer Fan von den „Drei ???“ und hatte damals meine eigene „Girlsgang“. Wir nannten uns die „Drei schwarzen Bänder“, trafen uns im Gartenhaus meiner Mutter und erfanden Geschichten. Ich habe sie dann aufgeschrieben und die Cover gemalt. Fernsehen und Medien waren eigentlich nicht mein Ding…

Und wie kamst Du dann trotzdem dorthin?

Einer meiner ersten Boyfriends war damals beim Radio - und immer so busy, dass er irgendwann mit mir Schluss gemacht hat. Da dachte ich: „Du mit deinem schnöseligen Moderatorenjob! Das kann ich schon lange!“ Und so bewarb ich mich für ein Praktikum beim Radio. Ich fing dann als Praktikantin bei OK Radio in Hamburg an. Ein sehr kleiner Sender, was aber den Vorteil hatte, dass man viel machen durfte. Ich wurde auf Pressekonferenzen geschickt und hatte damals sogar mal Boris Becker vor dem Mikrophon. Danach bin ich für ein Praktikum, und später Volontariat, zum Sender NBC Giga - und so war Frau Gölsdorf im TV.

Anschließend warst Du neun Jahre das Gesicht von „logo!“, den Kindernachrichten im ZDF. 2012 habt Ihr mit der Sendung sogar den deutschen Fernsehpreis gewonnen. Was bedeutet so ein Erfolg?

Wenn man Kinderfernsehen oder Kindernachrichten macht, dann wird man oft nicht richtig ernst genommen. Dabei steckt eine wirklich große journalistische Leistung dahinter, genauso wie bei den Großen vom „heute Journal“ oder anderen Politiksendungen. Nur wir mussten die Nachrichten zusätzlich noch kindgerecht aufbereiten, entscheiden, was wir erzählen und was wir weglassen - ohne dass dabei die Nachricht verfälscht wird. Wir waren sehr stolz, als wir den Preis gewonnen haben. Plötzlich hat man uns auch beim ZDF wahrgenommen.

Heute machst Du immer noch Nachrichten?

Während der Zeit bei „logo!“ habe ich Politik studiert. Es wurde irgendwann Zeit, zum Erwachsenenfernsehen zu wechseln und so ging ich zu n-tv. Im Gegensatz zu anderen Nachrichtensendungen sind wir hier keine Nachrichtensprecher sondern Moderatoren. Wir schreiben unsere eigenen Texte, arbeiten aktiv im Studio mit und machen die Interviews selbst. Ich habe etwa moderiert, als die Anschläge in Brüssel verübt wurden. Die Eilmeldung kommt rein und man muss sofort damit umgehen: Nachricht vermelden, weitermachen, dann kommt irgendwann ein Live-Bild. Und dann musst du reden, ohne Skript. Wir sitzen als Journalisten im Studio, haben die Agenturmeldungen auf dem Rechner, holen uns Informationen von Twitter und anderen Diensten, haben außerdem einen Knopf im Ohr, über den du irgendwann hörst: Ein Korrespondent ist da. Dem musst du dann Fragen stellen - was, entscheidest nur Du.

Multi-Tasking auf höchstem Niveau.

Man muss auch Hintergründe kennen. Was ist vorher oder nachher passiert. Dass zum Beispiel der mutmaßliche Paris-Attentäter Abdeslam am Freitag vor den Anschlägen verhaftet worden war und dass das in einem Zusammenhang stehen könnte, sollte man auf dem Schirm haben. Im „Breaking News“-Modus muss man gleichzeitig reden, Agenturmeldungen lesen und Experten befragen. Trotzdem haben manche Sprecher ein seriöseres Image als wir Moderatoren, obwohl wir oft mehr leisten. Das ist ein bisschen schade.

Bei so viel Wissen könntest Du ja auch mal bei einer Quizshow teilnehmen?

Das ist mein größter Horror! Denn ich bin Perfektionistin. Das Problem am Journalismus ist: Du weißt viel, aber nichts richtig! Du speicherst viele Informationen. In der nächsten Woche müssen sie wieder für ein neues Thema weichen.

Sonntags produzierst Du in Hannover „Bingo“, Montag bis Freitag bist du für den NDR abwechselnd in Köln und Hamburg und am Wochenende noch in Frankfurt. Hat man da überhaupt noch Zeit zu genießen?

Momentan ist es schon wirklich viel. Aber wenn so gute Angebote kommen, kann ich schwer „Nein“ sagen. Wenn ich in Hamburg bin, dann genieße ich es sehr, um die Alster zu laufen. Man kann hier auch wunderbar bummeln oder sich in die Alsterperle setzen. Da war ich übrigens schon mit dem Laptop. Wenn ich Bücher schreibe, dann mache ich das nämlich gern im Café. Ich bin dort gezwungen, zu sitzen und denke nicht: „Ach, ich geh mal bügeln“. Ein bisschen Trubel und Kaffee gibt’s auch - eine gute Mischung!

Irgendwelche Lieblingslokale an der Alster?

Ich bin gerne in der Strandperle: Man hat Sand zwischen den Füßen, kann Containerschiffe anschauen und Fischbrötchen essen. Schön ist auch die Dachterrasse des The George Hotel an der Außenalster. Bei gutem Wetter ein Traum: Super Blick, entspannte Musik und gutes Essen! Da habe ich auch schon an meinem neuen Roman geschrieben.

Das bringt uns zum Thema Schreiben. Wie kam das?

Sprache interessiert mich und das geschriebene Wort ist etwas ganz Besonderes. Beim Fernsehen und speziell im Nachrichten-Journalismus geht alles sehr schnell. Man sendet und dann ist die Meldung weg. Man hat viele Themen, aber die meisten oberflächlich. Bei einem Buch kann man sich nur einem Thema widmen, das man richtig recherchiert und in aller Tiefe bearbeitet. Und am Ende kommt dann auch noch ein Buch heraus, das man ins Regal stellen kann.

In der Tat! Du hast mittlerweile vier Bücher - teils unter Pseudonym - veröffentlicht?

Ein Hörbuch für „logo!“, zwei Reiseromane, ein Krimi und ein Sachbuch. Jetzt steht der nächste Krimi an. Er wird „Tödliche Vorstellung“ heißen und zur Buchmesse im Oktober erscheinen. Er spielt beim Zirkusfestival in Monaco. In den letzten beiden Jahren war ich dort bereits zur Recherche, habe hinter die Kulissen geblickt und mit Prinzessin Stéphanie geplaudert, für die der Zirkus ja sehr wichtig ist. Ich habe mit Artisten gesprochen, Vorstellungen angesehen und daraus meine Geschichte entwickelt. Eines kann ich sagen: Bei mir werden einige Artisten das Zeitliche segnen.

Dieter Wedel hat Interesse an „Mörderisches Monaco“ gezeigt?

Ja, das Buch hat ihm gefallen, darüber habe ich mich sehr gefreut. Und er sieht in jeder Geschichte natürlich sofort einen Film. Er hat mich auch schon gebeten, ein Drehbuch zu schreiben. Nur zeitlich ist das gerade so eine Sache, aber ich werde es machen. Schauen wir mal, was draus wird! Vielleicht kann ich ja auch noch meine Kommissarin selbst spielen, dann hätte ich alles abgedeckt!

Du arbeitest in den Medien, reist viel, schreibst Bücher - gefühlt reichen Dir doch 24 Stunden am Tag gar nicht. Wie schaffst Du dieses Pensum?

Momentan habe ich eine Sechs-Tage-Woche. Das geht nur, wenn man sehr diszipliniert und ehrgeizig ist. Ich lasse nicht gerne Dinge liegen, sondern bringe sie zu Ende. Das war früher schon so: Während des Politik-Studiums bin ich morgens um 5 Uhr aufgestanden und habe gelernt. Um elf ging dann meine Schicht bei „logo!“ los. Wenn mein Tag in Hamburg heute um 9 Uhr anfängt, dann gehe ich um 7 Uhr mit dem Laptop zum Frühstück und schreibe mal eineinhalb Stunden. Für meine Krimis nehme ich mir aber Zeit zur Recherche. Ich bin eine Autorin, die muss alles gesehen und mit Menschen gesprochen haben. Ich laufe die Straßen ab, die mein Kommissar auch läuft und überlege, ob ich nicht irgendetwas Witziges sehe, was man einbauen könnte.

Was hat Dich ausgerechnet an die Cote d’Azur verschlagen?

Das Fürstentum ist unglaublich klein, man kann es an einem Tag komplett ablaufen und es beherbergt Menschen aus allen möglichen Nationen, mit unheimlich viel Geld. Das ist ein super Ort für Krimis. Mir erschließt sich nicht, warum das vor mir noch keiner gemacht hat. Das Geld, das da regiert, ist absurd. Das ist ein ganz eigener Mikrokosmos. Die Leute bestellen mal eben eine Flasche Champagner für 5000 Euro, so wie unsereins die im Supermarkt kauft. Ich betrachte das mit Kritik.

Das spricht für Deine Wertvorstellungen. Was ist dir wichtig? 

Freundschaft. Familie. Und den Blick für die Realität nicht zu verlieren. Ich kann genießen, gehe gerne essen und man muss mich nicht schlagen, damit ich mich auf eine Yacht lege. Aber man darf nicht vergessen, dass es leider auch anders sein kann. Und ich kann genauso gut in einem kleinen Camper durch die Welt fahren oder im Zelt übernachten, ich mag einfach beides gerne.

Du hast im Rahmen Deiner journalistischen Laufbahn auch viele Reisen unternommen. Was hat Dich am meisten beeindruckt?

Wir waren ein Jahr nach der Katastrophe in der Gegend rund um Fukushima. Absurd fand ich, dass da alles noch genauso war, wie vor einem Jahr, als die Häuser vom Tsunami durchgespült wurden. Bei uns in Deutschland kennt man das nicht. Nach einem Unwetter wird weggeräumt, abgerissen und wieder aufgebaut. Dort fehlen einfach die Seitenwände des Hauses und alles andere ist unberührt: Die Teddys im Kinderzimmer, CDs liegen herum, eine Kaffeetasse steht in der Küche. Dieser Einblick in die Privatsphäre der Menschen hat mich sehr berührt.

Das kann ich mir vorstellen…

Ich habe dort viele Menschen getroffen, die ihre gesamte Existenz verloren haben. Und trotzdem waren sie happy, blickten nach vorne und waren nicht zu bremsen. Wenn ich mir anschaue, wie wir hier jammern, weil wir dies oder das nicht haben. Mein Appell ist: Denkt daran was ihr habt. Luxus, Schule, Bildung, alles was wir brauchen, alles funktioniert…

Du warst auch in einem Flüchtlingslager in Jordanien?

Wir haben dort palästinensische Studenten getroffen und den Umgang mit dem Konflikt fand ich zum Teil erschreckend. Ich habe ihren Hass gespürt und auch nach Tagen der Diskussion waren sie komplett beratungsresistent. Das ist eine neue Generation und trotzdem können sich einige von ihnen nicht vorstellen, dass die Israelis auch nette Leute sein können. Das wurde so rigoros abgelehnt, dass einem klar ist:  Dieser Konflikt wird wohl nie gelöst. Traurig.

Jordanien ist auch ein tolles Reiseziel. Wenn Du als Journalistin unterwegs bist, kann man sich dann überhaupt mit dem Land auseinander setzen?

Das ist schon ein großer Kontrast. Die gleichen Menschen, mit denen wir diskutiert haben, haben uns auch eingeladen. Die wohnen im Flüchtlingscamp, haben quasi nichts und trotzdem haben sie uns mit einem fürstlichen Mahl bekocht. Wir saßen auf dem Boden und haben Tee getrunken. Toll! Ansonsten haben wir nur wenig vom Land gesehen. In Petra waren wir: Wahnsinnig beeindruckend ist der Hafen und dann die Hauptstadt Amman: sehr westlich! Wir waren sogar in einem Club tanzen.

Wohin verreist Du privat gerne?

Kürzlich war ich mit einer Freundin in Miami. Am Strand joggen, gutes Essen, spannende Bars und Shopping! Seit meiner Kindheit bin ich gerne auf Formentera. Da kommt man nur mit dem Schiff hin. Deshalb ist es auch nicht so überlaufen, wie auf den restlichen Balearen. Und: das grünblaue Wasser mutet tatsächlich schon karibisch an! Auf Formentera gibt’s auch noch einfache kleine Strandbuden, wo jemand einen Fisch auf den Grill haut, Salat dazu - fertig!

Hast Du auf Formentera ein paar Tipps?

Von den Stränden empfehle ich Illetas. Da wo die Boote anlegen, dort ist es aber auch recht schickimicki. Und der Piratabus ist immer noch sehr schön - ein toller Strand mit Hippiebude. Es gibt auch ein ganz tolles Hotel - das Gecko Beach Club. Es liegt direkt am Strand und hat einen wunderbaren Garten mit vielen Palmen.

Reisen wir weiter an die Côte d’Azur, dem Schauplatz Deiner Krimis. Hast Du auch dort Empfehlungen?

Ganz entzückend finde ich das Örtchen Éze Village mit seinen kleinen Gässchen und dem traumhaften Kakteengarten. Es liegt oben auf dem Berg und überblickt die Mittelmeerküste. Es gibt dort ein Traumhotel, das Chèvre d'Or, mit einem unfassbar schönen Blick. Es ist sehr teuer, daher empfehle ich dort zum Lunch hinzugehen. Man kann auf der Terrasse wunderbar essen und hat einen unfassbar schönen Blick. Wenn man verliebt ist, dann sollte man unbedingt mal in diesem Hotel bleiben.

Und wo geht Jule in Monaco aus?

Das Sass Café ist nett, zum Essen und hinterher feiern. Der Klassiker zum Tanzen ist der Club Jimmy'z oder das Twiga. Zum Dinner bin gern im Cipriani. Das gehört Flavio Briatore und man sieht ihn hier auch ab und zu. Es gibt paneuropäische Küche, eine gut gelaunte Atmosphäre und jede Menge Promis. Das ist wie Live-Fernsehen - und auch noch bezahlbar! Zum Dessert bringen die Kellner jede Menge Torten an den Tisch, aus denen man auswählen kann. Die mit Baiser obendrauf: Wahnsinn!

Du genießt also gerne?

Ich achte schon auf meine Ernährung. Wiege aktuell 52 Kilo - das schafft man anders nicht. Gute Gene habe ich aber auch mitbekommen, mache viel Sport und esse wenig Fleisch, Zucker und Fett. Ich lebe einfach nach dem Motto: Alles in Maßen! Wenn ich dann zum Beispiel im Cipriani bin, dann esse ich das komplette Menü. Aber das mache ich nicht sieben Tage die Woche und wahrscheinlich war ich auch vorher schon beim Laufen.

Deine Joggingschuhe dürfen in Deinem Reisegepäck also nicht fehlen?

Definitiv! Ich brauche den Sport als Ausgleich. Übrigens noch ein Geheimtipp: Eine wunderbare Joggingstrecke geht von Monaco nach Cap d’Ail - immer am Wasser entlang. Ich habe noch keine schönere Joggingroute gesehen.

Welche Reiseziele stehen auf Deiner Watchlist?

Neuseeland und Australien. Vielleicht nächstes Jahr! Ich mache sonntags immer „Bingo“ und habe nur wenige freie Sonntage. Allein zwei davon brauche ich für die 24-Stunden-Rennen in Le Mans und am Nürburgring. Das macht unheimlich Spaß. Du schläfst nicht wirklich viel, legst dich mal ab und zu für ein paar Stunden in den Wohnwagen, der neben der Rennstrecke steht und hörst die Autos. Das macht den Charme von Le Mans aus. Es ist wirklich ein Kultrennen. Man trifft viele Legenden und in der Box mitzufiebern, ist wirklich spannend!

Nur wenige Frauen begeistern sich für den Motorsport. Was rätst du?

Bei mir war das früher auch so. Aber man muss einfach mal dagewesen sein. Es ist schon Lifestyle an der Rennstrecke zu sein. In Monaco ist es besonders schön. Wer Glück hat, bekommt eine Einladung von Red Bull. Die haben eine Bühne am Hafen auf zwei Etagen mit Dachterrasse und Pool. Da ist den ganzen Tag eine chillige Atmosphäre und man kann Promis gucken.

Apropos Promis: Welche Persönlichkeiten beeindrucken Dich?

Jacky Ickx zum Beispiel. Das ist ein Gentleman alter Schule. Ein Charmeur, der Frauen verehrt und ein echt spannender Typ. Was ich nicht mag, sind Hollywoodstars, die Interviews wie am Fließband abfeiern, da ist dann keine Zeit für ein persönliches Gespräch. Anders ist zum Beispiel Patrick Dempsey, den man aus Grey’s Anatomy kennt. Der fährt für Porsche Rennen und ist Teambesitzer und ich durfte ihn auf der „Porsche Night of Champions“ kennenlernen, die ich moderiert habe. Nach der Veranstaltung kam er zu mir und sagte: „Ich glaube, wir wurden noch nicht vorgestellt. Ich bin Patrick.“ Das fand ich sehr sympathisch, nett und bodenständig.

Und wen würdest Du gerne mal interviewen?

Putin. Wobei: Ich würde lieber Mäuschen spielen. Dabei sein, wenn er aufsteht, frühstückt, sehen was er im TV anschaut und was er liest. Ist der tatsächlich so ein harter Hund? Mich interessiert, wie die Promis wirklich sind, was sie privat machen. Fürst Albert wäre auch so ein Kandidat. Wie sieht’s bei denen zu Hause aus? Haben die auch Spielsachen im Wohnzimmer?

Also einfach mal hinter die Kulissen blicken?

Genau. Beim Fernsehen muss heute immer alles perfekt sein. Das war früher anders. Da ist in der Talkshow auch mal ein Glas Wasser umgefallen. Gestern habe ich zum Beispiel in meiner Nachmittagssendung gekocht. Ein Kollege gab mir eine Pfanne mit dem Hinweis, es gäbe noch eine zweite - falls die nicht funktioniert. Mir war das egal! Wenn sie nicht funktioniert, dann machen wir das eben zum Thema.

Modernem Fernsehen fehlt also das Spontane, Zufällige?

Ja. Geht es nach den Chefs soll ich mich auch entscheiden, was ich machen will. Nachrichten oder Unterhaltung. Aber warum? Privat höre ich einen Musiksender genauso wie hr Info. Ich schaue abends das heute Journal, ebenso wie RTL Exklusiv, lese Spiegel und Bunte. Es geht doch beides!?

Wird man dann als Frau im Fernsehen unterschätzt?

Absolut. Das geht schon bei der Optik los: Deine Haare saßen gestern nicht und erst die Schuhe! Können wir nicht lieber mal darüber reden, was ich für ein gutes oder auch schlechtes Interview gemacht habe? Das ist übrigens nur bei Frauen so. Auch die Interviewpartner nehmen dich als Blondine im TV nicht immer ernst, tarieren aus, ob du dich auch wirklich mit ihrem Thema auskennst. Oder man hört Kommentare wie „Sie haben sicher das Studium abgebrochen?“. Nein! Hab‘ ich nicht! Viel habe ich da schon erlebt. Ich war etwa auf einer Podiumsdiskussion von „Absolut Karriere“ eingeladen. Hinterher kam einer zu mir und meinte: „Sie sind ja doch ganz schlau!“.

Unglaublich - vorallem wenn man mal ansieht, was Du alles tust! Bringt uns zum Thema Agenda 2016. Was steht drauf?

Mein Buch fertig zu schreiben und das Drehbuch für den ersten Krimi, vielleicht auch ein Drehbuch für den Zweiten. Ich habe noch einen weiteren Krimi im Kopf und ein Blogprojekt mit ein paar Journalisten-Kolleginnen geplant. Wir kommen alle aus unterschiedlichen Sparten, Politik, Gesellschaft, Sport, Mode, Musik, wollen unsere Erlebnisse auf einer Plattform bündeln und erzählen, was hinter den Kulissen passiert. Arbeitstitel: Journalistas. Und mir schwirren schon jetzt tausend spannende Themen für den Blog im Kopf herum!

Das klingt ganz nach Jule Gölsdorf! Alles Gute für deine Projekte und herzlichen Dank für dieses informative Gespräch!

(Anm. d. Red.: Dieses Interview wurde im Oktober 2016 geführt.)
 

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